Mensch Zuerst

Geschichte der Mensch Zuerst Bewegung

Die Mensch-Zuerst-Bewegung ist zuerst in Amerika und Kanada entstanden.

Auf Englisch heißt es: People First.
Man spricht es aus: Pipl Först.
Auf Deutsch heißt es: Mensch Zuerst.

Was bedeutet Mensch Zuerst?

Menschen mit Lernschwierigkeiten wollen zuerst als Menschen gesehen werden.
Erst dann soll die Beeinträchtigung kommen.

Menschen mit Lernschwierigkeiten sollen ein selbstbestimmtes Leben führen können.

Und sich an der Gesellschaft beteiligen.
Und in der Politik mitsprechen können.

Unser Motto ist:
Nichts über uns, ohne uns!

Wir wollen gehört und gesehen werden.

Wie ist die Mensch-Zuerst-Bewegung nach Österreich gekommen?

Im Jahr 2000 hat Michael Long Österreich besucht.
Er ist ein Mann mit Lern-Schwierigkeiten und Selbstvertreter aus Amerika.
Michael Long war Berater in der Regierung von Kalifornien.

Seine Aufgabe war es:
In andere Länder und in Einrichtungen zu fahren.
Er wollte den Menschen Mut machen und von der Idee von „Mensch-Zuerst“ erzählen.
Michael Long hat auch in Österreich Vorträge über „Mensch Zuerst“ gehalten.

Einen in Wien und einen in Tirol.
Die Vorträge waren für die Selbstvertretungs-Bewegung in Österreich sehr wichtig.

Danach sind die ersten Selbstvertretungs-Gruppen in Österreich entstanden.

Welche Gruppen und Projekte sind in Österreich entstanden?

Viele Menschen mit Lern-Schwierigkeiten haben die Vorträge von Michael Long gesehen.

Auch Monika Prem, eine Nutzerin einer Tages-Struktur.
Sie hat dann eine Selbstvertretungs-Gruppe in Wien gegründet.
Der Name der Gruppe war: Vienna People First.
Im Jahr 2001 begann Vienna People First zu arbeiten.

Auch in Tirol hat der Vortrag von Michael Long vielen Menschen gefallen.
Die Leute von Selbstbestimmt Leben in Tirol wollten ein Mensch-Zuerst-Projekt machen.
2002 startete das Projekt WIBS.

Seit damals beraten bei WIBS Männer und Frauen mit Lernschwierigkeiten zu verschiedenen Themen.
WIBS hat das Netzwerk Selbstvertretung Österreich gegründet.

Seit 2014 gibt es in Wien das Selbstvertretungs-Zentrum für Menschen mit Lernschwierigkeiten.
Es ist auch Mitglied beim Netzwerk Selbstvertretung Österreich.

Was ist das Netzwerk Selbstvertretung Österreich?

In Österreich gibt es mittlerweile verschiedene Selbstvertretungs-Gruppen in verschiedenen Bundesländern.
Viele von ihnen sind im Netzwerk Selbstvertretung Österreich.

Das Ziel ist:
Sich auszutauschen und Forderung an die Politik zu stellen.
Einmal im Jahr macht das Netzwerk Selbstvertretung eine Tagung in Matrei in Tirol.
Dort gibt es verschiedene Gruppen und Workshops.
Und eine gemeinsame Demonstration,
bei der Forderungen an die Politik gestellt werden.

Gemeinsam wird an einer besseren Zukunft für Menschen mit Lernschwierigkeiten gearbeitet.

Quellen

Petra Flieger: Die Mensch Zuerst Bewegung in Österreich. https://stimme.minderheiten.at/wordpress/wp-content/uploads/sites/3/2020/07/stimme_115_web_S40-43.pdf

Ulrike Gritsch, Reinhard Köbler, Julia Kofler, Monika Rauchberger und Jasmin Scheiblauer: Die Selbstvertretungsbewegung „Mensch zuerst“ in Österreich. https://www.wibs-tirol.at/wp-content/uploads/2020/08/Selbstvertretungs-Bewegung-in-OEsterreich.pdf

Selbstvertretungs-Zentrum für Menschen mit Lernschwierigkeiten: https://svz.wuk.at/index.php/unser-zentrum/geschichte